Martin Leidl und Alper Ortac
Neue Ansätze von Web-Technologien wie Social Software, aber auch
erste Anwendungen von virtuellen Welten (VW) gewinnen in jüngster Zeit
an Bedeutung für innovative E-Learning Settings. Beide Ansätze
fokussieren insbesondere kollaborative Lernprozesse. Die Vorteile der
VW sind eine neue Qualität von technikvermittelter sozialer Präsenz,
sowie ausgeprägte Möglichkeiten für Visualisierungen und Simulationen.
Web 2.0 Technologien ermöglichen eine verstärkte Partizipation der
Lernenden in didaktischen Szenarien. Es liegt nahe, beide Ansätze mit
einander zu kombinieren um Synergieeffekte zu nutzen.
SELIBA (Second Life Blog API) ist eine Kommunikationssoftware, die
es ermöglicht, aus der VW Second Life heraus Weblogs zu verfassen und
mittels eines Drupal-Content Management System (CMS) zu publizieren.
Dieses Konzept ist äußerst vielseitig und eignet sich sowohl zur
Unterstützung individueller (z.B. E-Portfolios) als auch kollaborativer
Lernprozesse (z.B. Diskussionsführung mittels Blogs). Vorteile von
SELIBA sind die Verstärkung sozialer Präsenz in netzbasierten
Gruppenprozessen, sowie die Möglichkeit zur Integration asynchroner
Kommunikation in synchronen VW, durch Weblogging. Durch das SELIBA-HUD
(Head Up Display) kann das Verfassen von Weblog-Einträgen „inworld“
vollzogen werden, ohne die VW zu verlassen, wobei die Immersion
erhalten bleibt.
Martin Leidl
Dipl.-Inform., Doktorand im interdisziplinären Graduiertenkolleg
E-Learning an der TU Darmstadt. Er studierte angewandte Informatik mit
Anwendungsfach Medienwissenschaften an der Universität Siegen. In
seinem Dissertationsprojekt beschäftigt er sich mit dem Einsatz von
Social Software und virtuellen Welten in der Hochschullehre.
Alper Ortac
Studium der Informatik an der TU Darmstadt, besitzt einen
Bachelor-Abschluss. Seine Studienschwerpunkte liegen im Bereich Ambient
Intelligence, Serious Games, und Webtechnologien.