Die GMW hat bereits eine lange Tradition, sich für offenen Zugang zu Information für Bildung und Wissenschaft auszusprechen. Sie ist seit 2004 am Aktionsbündnis “Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft” beteiligt und hat die 2008 Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen unterschreiben. Auch im Bereich offener Bildungsresourcen engagiert sich die GMW.
Der Vorstand beschloss in seiner Herbstsitzung 2010, dass die GMW die Cape Town Declaration for Open Educational Resources unterzeichnen werde. Denn obwohl mit MIT, Open Courseware Consortium Initiative oder Stanford goes iTunes University große Namen die Runde machen, scheint die Akzeptanz noch gering. Unsicherheit auf Seiten von Lehrenden in Universitäten bezüglich der Qualität dieser Bildungsressourcen und Copyrightfragen erschweren den Durchbruch. Mit dem Einzug von Web 2.0 Technologien in die Lehre können nun auch Lernende Bildungsmaterialien erstellen (User Generated Content) deren Qualität ebenfalls ungeklärt ist. Zudem erfordert die Einführung von offenen Bildungsressourcen oftmals eine Öffnung von Hochschul- und Bildungskonzepten, sodass explorative, produktions- und projektorientierte Lernformen mehr in den Vordergrund drängen.
Daher möchte die GMW sich stärker dafür engagieren, dass offene Bildungsresoucren stärkere Akzeptanz erfahren. Aus der Capetown Declaration: „Wir stehen am Beginn einer globalen Revolution, welche die Art und Weise auf die wir lehren und lernen grundlegend verändern wird. Lehrer und Professoren in der ganzen Welt habe bereits eine überwältigende Menge von frei zugänglichen Bildungsmaterialien im Internet veröffentlicht, als so genannte Open Educational Resources ( OER). Sie verfolgen das Ziel, Bildung und Wissen unbeschränkt verfügbar zu machen. Diese Entwicklung geht einher mit der Einführung neuer pädagogischer Ansätze, bei denen sich Lehrende und Lernende in einem gleichberechtigten Prozess gemeinsam Wissen erschließen.
Die noch junge “Open Education” Bewegung verbindet die alte Tradition Wissen und Ideen gemeinsam zu entwickeln und auszutauschen mit den neuen Möglichkeiten der Vernetzung und Interaktivität, die das Internet bietet. Sie basiert auf dem Grundprinzip, dass jeder die Freiheit haben sollte, Bildungsmaterialien zu nutzen, zu verändern, verbessern und weiterzugeben – ohne Einschränkungen. Professoren, Lehrer, Studenten und viele mehr arbeiten gemeinsam in dieser weltweiten Initiative, mit dem Ziel möglichst vielen Menschen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.” (http://www.capetowndeclaration.org)