Kerstin Eleonora Kohl; Pädagogische Hochschule Freiburg i.Br., Deutschland
Wissenschaftliches Schreiben als Bestandteil des Forschungsprozesses bedarf des Transfers der im Studium thematisierten wissenschaftlichen Arbeitsweise aus dem Lehrkontext in die eigene Forschungspraxis – darin inbegriffen ist der korrekte Umgang mit Quellenmaterial. Steigende Zahlen für das Vorkommen studentischer Plagiate sowie, auch als Reaktion darauf, die vermehrte Nutzung von Plagiatserkennungssystemen an Hochschulen steigern den Bedarf an Konzepten zum Umgang mit und zur Prävention von Plagiaten.
In einem einjährigen Projekt wurde eine freiwillige Plagiatskontrolle für wissenschaftliche Arbeiten Studierender (Seminararbeiten, Abschlussarbeiten, Exposés) realisiert. Studierende hatten die Möglichkeit, ihre Arbeiten anonym, mittels des internetbasierten Plagiatserkennungssystems (PES) "Ephorus" untersuchen zu lassen. Sie erhielten im Anschluss ein persönliches Feedback und ggf. konkrete Hinweise zum richtigen Umgang mit Textquellen.
Zentrales Ziel war die Sensibilisierung und, wo nötig, ergänzende Qualifizierung der Studierenden zu entsprechenden Aspekten redlichen wissenschaftlichen Arbeitens am eigenen Praxisbeispiel und in selbstbestimmter Verantwortlichkeit. Das Vorhaben ist dementsprechend im Bereich der Prävention verortet. Unser Interesse war, herauszufinden, ob die freiwillige Plagiatskontrolle eine sinnvolle Ergänzung zu etablierten Studienangeboten im Bereich wissenschaftlichen Arbeitens sein kann.
Leitfrage dabei: Ist ein solches Angebot geeignet, die erfolgreiche Übernahme der Lehrinhalte zum wissenschaftlichen Arbeiten in das eigene wissenschaftliche Arbeiten der Studierenden zu unterstützen?
Zudem sollte ein Überblick gewonnen werden, welche Typen von Plagiaten und/oder Fehlern bei Quellenangaben in den Studierendenarbeiten häufig auftreten. Diese Erfahrungen können als konkrete Hinweise für eine Weiterentwicklung vorhandener Studieninhalte im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens und der Informationskompetenz genutzt werden.
Dieser Beitrag gewann den Best-Paper-Award.
Präsentation & Kontakt: Dr. Kerstin E. Kohl