Medienkompetenz und selbstorganisiertes Lernen - Ergebnisse einer Evaluation
Thomas Schüler, Svenja Wichelhaus, Michaela Ramm
und Karsten Morisse
Dieser Beitrag beschreibt Erkenntnisse bezüglich studentischer
Medienkompetenz und selbstorganisiertem Lernen auf Basis einer
qualitativen Evaluation an der Fachhochschule Osnabrück.
Gegenstand der Studie war ein medial gestütztes Vorlesungskonzept,
das Vorlesungsaufzeichnungen, Live-Coaching-Sitzungen, Online-Tests und
Praktika als integrale Bestandteile einer Lehrveranstaltung kombiniert.
Die Vorlesungsaufzeichnungen ersetzen dabei die bisherige, klassische
Frontalvorlesung. Die Ergebnisse der Analyse bestätigen, dass die durch
das Konzept eingeräumten Freiheitsgrade sowie das damit verbundene,
geförderte selbstorganisierte Lernen auf Seiten der Studenten auf
Akzeptanz stoßen. Gleichzeitig wurde aber belegt, dass Selbstlern- und
Medienkompetenz bei vielen Studierenden nicht voraus gesetzt werden
kann. Dieses Spannungsfeld wird anhand der Evaluationsergebnisse
kritisch reflektiert.
Thomas Schüler
Dipl.-Inf. (FH); hat 2007 das Studium der Medieninformatik
an der FH Osnabrück abgeschlossen. Er hat seine Diplomarbeit im
Themenbereich "Informatik-Didaktik mit Lego Mindstorms Robotern"
geschrieben und in diesem Zusammenhang ein Konzept für eine effektive
Gestaltung von Informatik-Intensivkursen mit Robotern für Schulkinder
der Sek I entwickelt. Zurzeit ist er Angestellter im Medienlabor der
Fachhochschule Osnabrück.
Svenja Wichelhaus
Dipl.-Inf. (FH); hat 2008 das Studium der Medieninformatik
an der FH Osnabrück abgeschlossen. Ihre Diplomarbeit „Weg von der
klassischen Frontalvorlesung – Evaluation von Akzeptanz und
Lernunterstützung durch Podcasts als integraler Vorlesungsbe-standteil“
ist Grundlage des vorliegenden Artikels. Sie arbeitet zurzeit im
Medienlabor der Fachhochschule Osnabrück.
Michaela Ramm
Prof.; hat an der FAU in Erlangen und der University of
Georgia Medienwis-senschaft und Psychologie studiert. Sie leitete die
Multimedia Abteilung einer AV-Agentur und war freie Trainerin. Im
Medienlabor der TU München war sie künstlerisch-wissenschaft-liche
Mitarbeiterin. Seit 2002 hat sie eine Professur für Mediengestaltung an
der FH-Osnabrück und ist in den Bereichen Mediengestaltung, Rich Media
Production und HCI tätig.
Karsten Morisse
Prof. Dr.; hat an der Universität Paderborn Informatik studiert
und 1996 in Mathematik promoviert. Nach Tätigkeiten in der Industrie
und einer Informatik-Professur an der FH Trier ist er seit 2000
Professor für Medieninformatik an der FH Osnabrück. Seit Be-ginn seiner
Lehrtätigkeit beschäftigt er sich theoretisch in Forschungsprojekten
wie auch praktisch im täglichen Lehrbetrieb mit dem Einsatz
elektronischer Medien in der Lehre.