Die erfolgreiche Nutzung von Lernmanagementsystemen im Studium setzt eine entsprechende Motivation der Lehrenden und Lernenden voraus, die über den Neuigkeitseffekt hinausgeht. Basierend auf der Selbstbestimmungstheorie wurde die Motivation zur Nutzung von moodle an einer großen bayerischen Universität anhand einer Stichprobe von N = 251 Benutzern untersucht. Während die Moodle-Nutzung als Ganzes kaum durch Motivation vorhergesagt werden konnte, erwiesen sich Autonomie, intrinsische und identifizierte Regulation als signifikante Prä-diktoren der didaktisch gezielten moodle-Nutzung. Dabei war der Effekt der intrin-sischen Regulation überraschenderweise stark negativ, was als Ablenkung von den gezielten Lernstrategien durch intrinsisch motivierte Techniknutzung interpretiert werden kann. In diesem Sinne erscheint die intrinsische Motivation zur Nutzung der Lernplattform weniger wünschenswert als die identifizierte Regulation. Eine wichtige Aufgabe der medienbezogenen Hochschulentwicklung besteht daher darin, ein technisch ausgereiftes, vertrautes – wenn auch weniger spannendes – Lernmanagementsystem flächendeckend und einheitlich zu implementieren und entsprechende mediendidaktische Konzepte und Benutzerschulungen anzubieten.
Zusammenfassung